Mittwoch, 15. Februar 2017

Blair Witch

























Regie: Adam Wingard

Wandern durch die Wälder von Burkittsville...

Seit seinen beiden überzeugenden Horrorfilmen "You´re next" und "The Guest" ist Adam Wingard eine Hoffnungsträger des Genres. Leider kann er aber mit seinem 2016 gedrehten "Blair Witch", eine Fortsetzung des legendären pseudodokumentarischen Found Footage Film "Blair Witch Project" nicht ganz überzeugen. Zwar ist er viel näher am Original wie der sonderbare "Blair Witch 2" von Joe Berlinger aus dem Jahr 2000, der sogar mit einer Goldenen Himbeere ausgezeichnet wurde - aber Adam Wingard bringt wenig Neues und die Neuerungen, die er dann präsentiert, führen auch ein bisschen wie eine Entzauberung des Geheimnisses dieser Wälder und des Hauses. Weniger ist manchmal viel mehr - das haben die Daniel Myrick und Eduard Sanchez, die Regisseure und Macher des Original, weitaus besser verstanden.
"Blair Witch" führt die Geschichte des 1. Teils fort - allerdings sind schon einige Jahre vergangen seit die drei Studenten Heather Donahue, Joshua Leonard und Michael C. Williams in den Wäldern von Burkittsville in Maryland verschwanden. Ein Jahr später wurden dort aber ihre Filmaufnahmen gefunden. Dies war der Ausgangspunkt des Originals und inzwischen ist Heathers kleiner Bruder James (James Allen McCune) ein erwachsener junger Mann. Auch er studiert, aber damals als seine große Schwester verschwand war er erst 4 Jahre alt. Doch er hat die Hoffnung nie aufgegeben, dass sie noch leben könnte. Im Internet ist er auf eine seltsame Aufnahme gestoßen, auf der er glaubt seine Schwester in diesem Waldhaus gesehen zu haben. Zusammen mit seinen Freunden Peter Jones (Brandon Scott), Ashley Bennett (Corbin Reid) und Lisa Arlington (Callie Hernandez) geht James daraufhin auf die Suche nach seiner vermissten Schwester. Wieder ist die Kamera mit dabei, denn es soll auch eine Doku über die Suche gedreht werden, diesmal sind sie mit GPS ausgerüstet und auch eine sympathische Drohne gehört zu der Reisetruppe. Die vergrößert sich in Burkittsville noch durch den etwas undurchsichtigen Lane (Wes Robinson) und dessen Freundin Talia (Valorie Curry), denn die beiden haben diese neuen Videoaufnahmen gefunden und geben an, dass sie sich im Wald gut auskennen. Jedenfalls steht auch diese Waldtour unter keinem guten Stern. In der Nacht hört man Geräusche und am anderen Morgen hängen wieder diese merkwürdigen Gebilde aus Ästen und Holz in den Bäumen. Zweifelsohne war jemand nachts im Lager, während die sechs Teenager in ihren Schlafsäcken lagen...


Adam Wingard hat in weiten Teilen fast ein Remake des Originals gemacht, lediglich die Anzahl der Wanderer hat sich verdoppelt und die Ausrüstung ist auf den heutigen Stand gebracht worden. Ansonsten werden die Protagonisten mit den gleichen Phänomenen konfrontiert, die bereits das Trio im Jahr 1999 in Angst versetzte. Der Wald scheint ein Interesse zu haben seine Besucher nicht mehr nach draußen führen zu wollen - man verirrt sich darin wie in einem endlosen Labyrinth. Irgendwann stehen der Final Boy und Girl tatsächlich vor der Hütte und vielleicht gibts dort Erkenntnisse wo wer abgeblieben ist. Und auch Adam Wingard blieb die zweifelhafte Ehre nicht erspart, dass er für die Goldene Himbeere nominiert wurde. Das ist zwar zu schlecht bewertet, denn von der Machart her ist dieses Prequel handwerklich solide und professionell gemacht. Auch wenn manche Kamerafahrt durch den Wald eher hektisch präsentiert wird. Meine Hauptkritik gilt der Showdown Szene im Haus. Dort wird für meine Begriffe zuviel gezeigt und die Blair Witch irgendwie entmystifiziert. Für die macher lohnte sich der Film doch, denn er spielte über 30 Millionen Dollar ein. Bei einem Budget von 5 Millionen ein profitables Genrewerk.



Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.

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