Dienstag, 22. November 2016

Terra Formars





















Regie: Takashi Miike

Schaben auf dem Mars...

Nach seinen erfolgreichen Ausflügen in das Reich klassischer Filminszenierungen, zieht es Japans Enfant Terrible Takashi Miike seit einigen Monaten wieder eher zu seinen schrägen Konzepten zurück. Yakuza Apocalypse" war ein irrer Film, der sicherlich vor allem den Fans des Regisseurs gefiel. Auch "Terra Formars" ist ein aberwitziges Trash-Gore Fest - nicht für jedermann geeignet. Obwohl die Tendenzen für einen ernsten Science Fiction Blockbuster angelegt wären. Denn thematisch geht sein Mars-Film genau in die Richtung eines seiner Lieblingsfilme: "Starship Troopers" von Paul Verhoeven. Dennoch trennen beide Filme Welten - während Verhoevens Film nach dem Roman von Robert A. Heinlein ein enorm düsterer und nachdenklicher Film ist - trotz dem ihm unterstellten faschistischeen Symboliken, hetzerischen Parolen und einem enormen glorifizierendem Militarismus.
"Terra Formers" ist zwar cool und stylish inszeniert - manche Szenen sind echte Hingucker - aber dennoch kommt nie eine bedrückende Atmosphäre im Kampf mit den Bug auf. Vermutlich liegt es daran, dass "Terra Formars" die Realverfilmung eines populären Mangas ist. Trotz allem dürfte Miike damit einen der schrägsten Marsfilme ever gemacht haben - als Double Feature gemeinsam mit "Ghosts of Mars" von John Carpenter sicherlich ein unschlagbares Trashduo.
"Terraformers" spielt im Jahr 2597 in Tokio. Dort rekrutiert der überdrehte Bösewicht und Wissenschafter Honda (Shun Ogori) mit seiner genauso irren Assistentin Sakakibara (Rita Fukushima) Kriminelle, denen die Todesstrafe droht als Soldaten im Kampf gegen Schaben auf dem Mars. Man braucht den Mars als neuen Lebensraum für die übervölkerte Erde, die ähnlich aussieht wie in Ridley Scotts "Blade Runner". Zu diesem Himmelfahrtskommando aufbrechen müssen die Geschwiser Shokichi (Hideaki Ito) und Nano (Emi Takai), der Kömpfer God Lee (Kane Koshugi), der Hacker Hiruma (Takayuki Yamada), der junge Jin (Tomohisa Yamashita) und 6 weitere Crewmitglieder(Rinko Kikuchi, Ken`ichi Takito, Eiko Koike, Mariko Shinoda, Rina Ohta und Masayo Kato) denen der Wissenschaftler vor dem Abflug ins All
ein Spezialgift verabreicht hat, das sie zu Riesen-Käfern verwandeln kann. Diese Fähigkeiten braucht es auch auf dem Mars, denn die Schaben, die von der Menschheit vor einiger Zeit dort ausgesetzt wurden, sind inzwischen zu 2-Meter großen Muskelpaket-Bugs mutiert. Gleich nach der Landung werden einige der Soldaten von den Bugs getötet - und der Rest merkt immer mehr, dass der Kampf gegen diese Vielzahl von Bugs beinahe aussichtslos ist...



Die Käfer-Fähigkeiten werden von Miike sehr effektiv dargestellt, bevor die Menschen sich in den stärkeren Käfer verwandelt, der es halbwegs mit dem übermächtigen Gegner aufnehmen kann. Schön auch die Tsunami artige Sequenz. Es werden immer mehr. Unterhaltsam ist der Kampf zwischen Mensch und Kakerlaken auf dem Mars allemal - aber da die meisten Charaktere im Film nicht so wichtig sind, kommt auch keine immense Spannung auf.  Die Liebe zum Detail wertet dieses Manko wieder einigermassen auf. Dennoch muss man abgefahrene Filme mögen, um "Terra Formars" genießen zu können.



Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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