Samstag, 19. Juli 2014

Die Säge des Todes

























Regie: Jess Franco

Blutrote spanische Nächte...

Der spanische Genrefilmer Jess Franco (1930 - 2013) war in fast allen Bereichen des Genrefilms zuhause. Ob Horrorfilm, Psychothriller oder Krimis - er war in diesen Sparten zuhause. Drehte mit "Der Teufel kam aus Akasava" sogar noch einen der ehrwürdigen Edgar Wallace Film im Jahr 1970 und schuf B-Pictures wie "Nachts, wenn Dracula erwacht", "Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu" oder "Der Hexentöter von Blackmoor". Ab den 70ern mischte er sehr oft Erotikanteile in seine Filme, die meistens von perversen Obsessionen oder seelischen Abgründen handelten. Je liberaler die 70er wurden, desto offener wurde auch Francos Umgang miit der Freizügigkeit, alles passte gut in seinen Kosmos von Splatter, Porno und Zombiewelten. Sehr beliebt auch seine Frauengefängnisfilme.
Die deutsche Produktion "Bloody Moon" (Die Säge des Todes) entstand 1980 und hat bei Horrorfans einen guten Ruf - obwohl in diesem Film alles drin ist, sämtliche Klischees - sämtliche Banalitäten und natürlich herrlich schlechte Schauspieler. In der Hauptrolle Olivia Pascal bekannt aus "Cola Candy Chocolate", "Popcorn und Himbeereis" oder "Ola la die kleinen blonden sind da". Für diese Teenieklamotten bekam sie 1979 sogar einen goldenen Bravo Otto als Beste Schauspielerin des Jahres.
Der Film fängt mit einer Party an, die in einer Ferienanlage in Spanien stattfindet. Leider exkaliert das Ganze, denn Miguel (Alexander Waechter), ein junger Mann, der ein furchtbar entstelltes Gesicht hat, massakriert ein Mädchen, dass mit ihm ins Bett hüpfen wollte - allerdings nur so lange wie er sein Gesicht unter einer Mickymaus-Maske verbarg. Dafür gibts 5 Jahr Knast, doch seine Schwester Manuela (Nadja Gerganoff) holt ihren Bruder wieder nach Hause. Der Psychologe hat zwar noch einige Bedenken, kann sich aber dennoch nicht mehr vorstellen, dass sein Patient erneut zur Schere greift. Der Arzt weiß jedoch nichts vom inzestuösen Verhältnis der Geschwister. Manuela betreibt zusammen mit ihrer Tante Martia Gonzales (Maria Rubio) einen Sprachschule für Mädchen, genannt Europa International Youth Club Boarding School of Languages. Dort im spanischen Ferienort Costa del Sol lernt es sich sehr gut mit dem Spanischlehrer Alvaro (Christoph Moosbrugger).
Angela (Olivia Pascal) ist eines dieser jungen Dinger, die dort büffeln wollen, aber auch poppen. Es gibt also einige Mädels Inga (Jasmin Losensky), Laura (Corinna Drews), Eva (Ann-Beate Engelke), Elvira (Antonia Garcia) oder Nieto (Beatriz Sancho), aber mit Antonio (Peter Exacostos) nur einen Hahn im Korb. Ok, da wäre ja noch der Herr Lehrer, aber der macht es mit Manuela und dann noch Miguel, doch der ist enstellt und steht auf seine Schwester. Bald werfen grausame Morde einen dunklen Schatten auf die Hitze im sonnigen Spanien...


 Jess Francos Film ist ein extrem billiger Trashfilm, aber er hat eine sehr eigene, persönliche Aura und trotz seiner brutalen Schnoddrigkeit ist "Bloody Moon" ein kleiner, extrem unterhaltsamer Klassiker der billigsten Sorte.
Viele Szenen haben dank der äußerst kruden Inszenierung dieses gewisse fiese. dreckige Etwas, was vor allem zutage tritt, wenn der entstellte Miguel wie der menschgewordene psychosexuelle Knacks zwischen den feiernden und vögelnden Teeniegirls umher stromert. Dabei stellt sich bald heraus, dass er bei weitem nicht der Einzige in dieser Sprachenschule des Grauens ist, der suspekt wirkt. Vielleicht ist er sogar noch einer der normaleren Figuren...wer weiß.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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