Sonntag, 25. November 2012

Wild Hunt


























Regie: Alexandre Franchi

Ich bin ein Wikinger, holt mich hier raus...

Eric (Ricky Mabe)lebt in Montreal, führt ein eher tristes Leben, pflegt seinen kranken Vater und hat obendrein nicht nur Stress mit seiner Freundin Evelyn (Kaniehtiio Tiio Horn), sondern eine handfeste Krise. Evelyn entflieht nämlich der Realität immer mal wieder in einer Gruppe von Liverollenspieler. Für eine Woche mimt sie mit Begeisterung die Rolle einer mystischen Prinzessin auf einem LARP-Gelände (Life Action Role Play).
Dort existiert für die Player eine sehr realistisch anmutende Illusion eines Mittelalterlebens mit Elfen, Wikingern und Kreuzrittern.
Eriks Bruder Björn (Mark Antony Krupa) spielt dort auch begeistert mit. Eric kann diesem Hobby nun gar nichts abgewinnen, aber er vermisst seine Freundin bald und so macht er sich auf, sie auf diesem Gelände zu besuchen und zurückzuholen.
Leider geht das nicht so einfach, denn "Normalos" haben in dieser Welt nun gar nichts zu suchen - schon gar nicht, wenn sie in Klamotten von Heute das Areal betreten.
Also muss Eric notgedrungen in eine nordische Kriegerkluft schlüpfen, dass er überhaupt in Evelyns Nähe kommt.
Die ist nämlich in einem Lager des Schamanen Murtagh (Trevor Hayes), der im Spiel ihr Liebhaber wurde.
Das Spiel unterliegt natürlich gewissen Regeln und Erik merkt bald, dass es ihm nur schwer gelingen wird, seine Freundin aus dem Spiel zu nehmen bzw. sie zurückzugewinnen.
So bleibt ihm nur die Option selbst in dieses Spiel einzutauchen und als unbesiegbarer Ritter die Prinzessin aus der Hand des Konkurrenten zu befreien. Der Stärkere bekommt die Frau...so das Motto. Natürlich taucht er immer tiefer in die unwirkliche Spielwelt ein, bis Realität und Fiktion auf verhängnisvolle Weise miteinander verschmelzen und folgerichtig kollidieren. Eine Katastrophe bahnt sich an...



Hm...schwierig bei "Wild Hunt" ein klares Urteil zu fällen. Das ist so ein Film, bei dem ich mir noch nicht schlüssig bin, ob er mir gefallen hat oder nicht. Zumindest ist der Independentstreifen von Alexandre Franchi ziemlich eigenständig, sowohl in der Story als auch in dem etwas laienhaft anmutenden Szenario, in dem die Darsteller aber dadurch genau diesen Realismus erzeugen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die etwas chaotische und schleppende Dramaturgie, die nur langsam in die Gänge kommt.
 Das real existierende LARP-Gelände "Duché de Bicolline" in Kanada/Quebec bietet eine beeindruckende Kulisse. All die altertümlichen Holzhütten, die ungezähmte Natur und die authentischen Kostüme führen uns in eine fremde, durchaus attraktive Welt, die nach ihren eigenen Regeln funktioniert und eine mystische, ausgelassene Zeitreise entstehen lassen kann.
Zu lange dauert allerdings die Zuspitzung oder Eskalation. Die sich allmählich zuspitzende Dramatik entwickelt sich nur inkonsequent, weshalb die streckenweise bedrohliche, fast mystische Atmosphäre immer wieder phasenweise verpufft und es Mühe erfordert die bedrohliche Atmosphäre wieder aufzubauen.

Bewertung: 5 von 10 Punkten.

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