Freitag, 23. November 2012

Draculas Hexenjagd



 

Regie: John Hough

Hexenjagd auf Schloß Karnstein

1971 hatte die Hammer Film Production das Problem, dass ihre nostalgisch konzipierten Horrorfilme nicht mehr so strahlend hell in die Kinolandschaft passten, wie sie es in den 50er und 60ern vermochten. Der Horrofilm befand sich im Wandel, Romero etablierte seine ersten "Zombies", immer beliebter wurden Slasherfilme. Bald sollten auch düstere Satanfilme zu Blockbustern werden...
Das lang bewährte Rezept vom altmodischen Grusel mit schönen Bildern, schönen Landschaften und schönen Kostümen musste daher Anfang der 70er mit reichlich Erotik aufgepeppt werden, nur so hatte die "Karnstein Trilogie" in der Aufklärungs-Dekade eine Chance an der Kasse.
So folgte auf den lesbischen Touch in "Gruft der Vampire" und "Nur Vampire küssen blutig" mit "Draculas Hexenjagd" ein dritter Teil, in der fromme Enthaltsamkeit und fleischliche Sünde miteinander kämpfen.
Der Originaltitel "Twins of Evil" ist allerdings weitaus sinnvoller, denn der Film handelt vom Schicksal der beiden verwaisten Zwillingsschwestern Maria (Mary Collinson) und Frieda (Madelaine Collinson), die vom liberalen Venedig ins puritanische Karnstein reisen, weil ihr Onkel Gustav Weil (Peter Cushing), sie in seine Obhut nimmt.
Weil ist nicht nur ein frommer Gottesmann, sondern ein unerbittlicher Hexenjäger und Kopf einer ominösen Bruderschaft, die nachts als reitende Armee durch die Wälder streifen und junge Mädchen, die sich als Hexen verdächtig machen, auf dem Scheiterhaufen verbrennen.
Auch seltsame Todesfälle ereignen sich in Karnstein. Weil verdächtigt schon lange den Schlossherrn Count Karnstein (Damien Thomas), der aber unter dem Schutz des Königs steht. Gelangweilt zelebriert der Graf Teufelsanbetungen und andere satanische Rituale, aber erst als die Gräfin Mircalla von den Toten aufersteht, macht sie ihn auch noch zum Vampir.





Mit der Zwillingsvariante (eine davon ein braves, die andere ein böses Mädchen) liefert der Film dann doch eine recht unterhaltsames Schauermär.
Die grössten Vorzüge des Films sind allerdings die gute Kameraabeit, manche Passagen sind wunderschön bebildert, fast so wie in den glorreichen alten Hammertagen.
Und Peter Cushing liefert eine fast schon beängstigende Performance als diabolischer Hexenjäger.
Fans der alten Gruselfilme kommen sicherlich auf ihre Kosten, denn der Film, der eher überwiegend schlechte Kritiken erhielt, ist besser als sein Ruf. Mit den grossen Hammerklassikern kann er allerdings nicht mithalten....





Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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