Sonntag, 25. November 2012

A Serbian Film


























Regie: Srđan Spasojević

Der etwas andere Avantgardefilm...

Milos (Srdan Todorovic) war einst DER serbische Pornostar und hat mit seinen Filmen ein kleines Vermögen erwirtschaftet, so dass er aussteigen konnte und mit Frau Marija (Jelena Gavrilovic) und seinem kleinen Sohn Petar bislang einen gemütlichen Ruhestand genoss.
Doch das ersparte Geld in der DVD Hülle aufbewahrt geht langsam zur Neige. Mit seinem Bruder Marko (Slobodan Bestic), ein korrupter Polizist, ist es auch nicht einfach. Er beneidet Milos wegen seinem harmonischen Familienleben.
Als sich Milos ehemaliger Co-Star Lejla (Katarina Zutic) meldet, hat sie tatsächlich ein Angebot, dass Milos fast nicht ausschlagen kann.
Er soll für eine Megagage im neuen "Kunstfilm" des durchgeknallten Pornoregisseur Vukmir (Sergej Trifunovic) mitmachen.
Vukmirs Film werden allerdings nicht veröffentlicht, sondern gegen schwindelerregende Summen an Privat verkauft.
Und Milos darf natürlich nicht wissen, in was für einem Film er mitspielt. Er hat nur eine Regieanweisung: Vögeln.
Aufgrund seiner Fähigkeit, sogar ohne visuelle Stimuli eine Erektion zu erlangen, ist Miloš natürlich die Idealbesetzung für das Vorhaben.
Bald merkt Milos aber, dass er in einem expliziten Snuff Film Hauptdarsteller geworden ist. Immer mehr merkt Milos auf was er sich wirklich eingelassen hat, die Gewaltphantasien, die am Drehort ausgelebt werden, schwappen auch auf das Privatleben über.
Realität und Dreharbeiten nimmt er plötzlich als Art Fiebertraum wahr, kein Wunder, denn von Vukmirs Ärztin (Lena Bogdanovic) bekommt er Potenzmittel für Stiere verabreicht. Dies bemerkt er aber erst, als er einige Tapes seiner Filmaufnahmen entdeckt, dort sieht er ungeheuerliches. Aber es geht noch weiter. Die nächste Szene wird in einem Raum gedreht, wo zwei verdeckte Körper (ein Erwachsener, ein Kind) auf dem Bett liegen. Bereit für die kommende Vergewaltigung, das Ganze läuft bei Vukmir unter dem Titel "Eine serbische Familie"...



Dreimal darf geraten werden, wer da als Opfer liegt. Sehen wird man es beim gekürzten Fragment des Skandalfilms "A Serbian Film" von Srdjan Spasojević nicht, denn die Zensur ging mit der Heckenschere in den Schneideraum und hat die übelsten 13 Minuten enfernt.
So kann der Zuschauer höchstens erahnen, warum der 2010 entstandene Horrorfilm mit mit kinderpornografischen, gewaltreichen und nekrophilen Elementen in seiner Ursprungsform vom Markt entfernt wurde und auch die Staatsanwaltschaften bemüht.
Seit "SALO" von Pasolini gab es keinen solchen (wenn auch zu großen Stücken gezielt in Szene gesetzten) Aufschrei der Empörung mehr. Der Veranstalter des spanischen Sitges Filmfestival musste sich für die Aufführung des "Serben" gar juristisch verantworten
Jegliche moralische Kritik dementiert der Filmemacher gebetsmühlenartig mit den immer gleichen Argumentationen das sein Film, metaphorisch betrachtet, genau das, im kollektiven serbischen Unterbewusstsein verankerte Lebensgefühl vermitteln soll welches sich in etwa so anfühlt als ob man "von Geburt an gefickt werde...sein Leben lang".
So weit, so schlecht...wenn ich von den Szenen lese, die rausgeschnitten wurden, dann bin ich froh, dass ich sie nicht sehen musste.
Bewerten kann ich den Film auch nur in dieser geschnittenen Form, bei der nicht herauszufinden war, ob die Dramaturgie des Films immer schlechter inszeniert wurde oder ob die Kürzungen dies bewirkt haben. Jedenfalls ist diese DVD-Veröffentlichung nur eine Andeutung dessen, was den Skandal ausgemacht hat und es lässt sich noch ein bisschen Geld mit der Verstümmelung des Machwerks verdienen.
Der Film also ein mit provozierenden Tabubrüchen ein  Skandal, die DVD-Veröffentlichung zusätzlich eine Zumutung.


Bewertung: 0 von 10 Punkten.

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